Kapitel 12
(Januar 2016):

Viele erste Male



Meine Patentante Uschi hatte vorgeschlagen, mit der "Erbse", inzwischen "Süße Erbse", einen Spaziergang auf dem Magetenpad entlang zu machen, einem Pfad durch ein dichtes kleines Wäldchen, 10 Minuten von unserem Haus entfernt, durch den ein kleiner Bach fließt. Ich hatte zwar keine Vorstellung davon, wohin wir gingen, aber: Hauptsache Spaziergang, ganz egal wo.  Weil ich auf unseren Waldspaziergängen schon oft in Pfützen gesprungen war, wollten Mami und Uschi nun sehen, ob sie mich auch in etwas tieferes Wasser bringen konnten, wobei sie hofften, dass sie mich später dann auch in noch tieferes Wasser lotsen würden, z.B. wenn wir an der See sein sollten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Ich kann schon gleich nach dem Überqueren der Straße von der Leine gelassen werden. Dann kommen ein Pfad durch den Wald und eine hölzerne Brücke über den Bach. Ich hatte viel Spaß dabei, das steile, schlammige Ufer herunter zu stürzen, dann in das 20 bis 30 cm tiefe Wasser zu springen und auf der anderen Seite das Ufer wieder herauf zu rasen, möglichst mit einem Stöckchen im Maul, dann über die Holzbrücke und wieder runter ins Wasser, wieder und wieder, wobei ich immer wieder neue Stellen am Ufer fand.

Wir nahmen dann einen längeren Weg nach Haus in der Hoffnung, dass ich unterwegs trocken genug würde, um durchs Haus bis in die Dusche zu marschieren. Unterwegs traf ich zwei Hundekollegen und ein paar Hühner und Mami sah unseren Truthahn für Thanksgiving.

Ich war noch nie so dreckig und keiner wollte mich mehr streicheln!

In Bremerhaven war ich das erste Mal im Zoo. Als erstes sahen wir die Eisbären, die aber nur auf und ab marschierten und mich nicht weiter interessierten. Aber als wir zu den Pinguinen kamen, versuchten die mich durch das Glas zu zwicken. Mein nächster Favorit war ein blau-gelber Fisch im Aquarium, aber am allerinteressantesten waren die Sibirischen Eichhörnchen, die quer über ihre Bäume turnten und dann an den Zaun kamen, um mich zu necken. Ich stand steif und still wie eine Statue - mit Ausnahme von meinem Schwanz, der sich sanft bewegte. Leider hatten wir gerade keinen Fotoapparat mit.

 

 

 

 

 

Ich hab auch zum ersten Mal Bekanntschaft mit einem Zaun und mit einer Glaswand gemacht:
Mami und Tante Uschi entschieden, dass ich nun alt und stark genug für die gleiche 90-minütige Route war, die sie mit meinen beiden Wheatenvorgängern Gráinne und Diarmuid täglich entlang gelaufen waren. Hurra, dies ist ja auch die richtige Jahreszeit, um die Felder zu genießen, die nun abgeernet sind und weite Ausblicke bieten, wobei man nun auch in jeder Richtung weiter entfernte  und große schwarze Vögel entdecken kann. Ich habe nun lange Rennstrecken und die heimatliche Dusche sieht nach dem Bad entsprechend aus. Im langen Gras unter der großen Eiche sah ich etwas, was ich aus der Nähe beschnüffeln musste. Schnüff, schnüff - boinnnngggg! Da sprang doch ein wildes Biest aus dem Gras, zerkratzte meine Nase und raste auf den Baum: meine erste Begegnung mit einer Katze!

Wo wir gerade bei der Eiche sind: Die steht an der Seite des Feldes, wo ich nach der Ernte immer herumgesaust bin. Plötzlich waren da Zaunpfähle und einen Tag später ein elektrischer Zaun und 8 Kühe. Deswegen musste ich nun dort an der Leine gehen. An der Eiche bogen wir wie immer rechts ab in Richtung auf den Zauberwald, unser kleines Wäldchen, wo "unsere Wünsche wahr werden" und wo sich immer tausend kleine Stöckchen in meinem Fell verstricken. Nachdem wir also dort so 20 Meter gegangen waren, meinte Mami, dass ich nun die Kühe vergessen hätte und hängte mich von der Leine ab.

Ich vergesse aber keine Kühe! Zoom! - Zurück zu der neuen Weide und unter dem Zaun durch und an die Arbeit: Wir Wheaten sind doch mal gezüchtet worden, um Kühe zu hüten und sie in eine Ecke zu treiben! Mamis und Tante Uschis Rufen hörte ich nicht mehr. Mami sprang auf und ab wie Rumpelstilzchen und hatte Sorge, dass mich die Hörner oder die Hufe der Kühe verletzen könnten, während die Kühe gleichzeitig mit mir tanzten und sich schließlich meinen Anweisungen fügten. Ich denke mir, sie hatten daran genau so viel Spaß wie ich. Bis Mami in der gegenüber liegenden Ecke angekommen war, hatte ich die ersten fünf Kühe bereits dorthin gescheucht. Ich drehte um und trieb die anderen drei auch dahin. Nachdem ich nun alle acht in der Ecke versammelt hatte, lief ich stolz zu Mami zurück. Sie war zwar froh, dass ich kam, allerdings war sie wegen des Hütens nicht gerade guter Laune. und sie ist mit mir seither dort nicht mehr spazieren gegangen. Inzwischen ist die Herde auch auf 20 angewachsen und Mami sorgt sich, dass mir das für's Zusammentreiben zu anstrengend würde ;-). Ich glaube allerdings, dass sie eher Angst vor dem Bauern hat, dem die Viecher gehören.

Mein erster Geburtstag, der 10. Oktober
Daddy und Patentante Uschi holten in Bremen meine beste Freundin, Emmy, und ihre Mami ab und brachte uns alle zum Landheim unserer Kirche in Ahausen, wo Mami auf einer Frauenfreizeit war. Für uns Vierbeiner gab es Lebertorte und einen wunderbaren Spaziergang durch die Wälder. Mami kam am nächsten Tag nach Hause und gab mir noch ein Stück Lebertorte. Daddy schweigt darüber, wie viele Stücke ich schon hatte, bevor Mami nach Hause kam.

Mein erster Ankunftstag, der 10. Dezember
Am 10. Dezember vor einem Jahr legte mich Ex-Mami in Mamis Arme auf dem Rücksitz unseres Autos und dann fuhren wir 4 Stunden nach Norden in mein neues Zuhause. Ex-Mami und Ex-Daddy zogen kurz darauf ebenfalls nach Norden um und leben jetzt ganz in der Nähe. Ich lud die beiden ein, sowohl die erste Wiederkehr meines Ankunftstages in Bramstedt wie auch meine Jugendchampiontitel im Kft (Klub für Terrier) und im VdH (Verein für das Hundewesen) mit uns zu feiern.

 

Mein erster Schnee:
Dieses Zeugs ist cool! Ich rannte wie ein wilder Zirkushund im Garten umher. Der erste Schnee war trocken, und so bekam ich glücklicherweise keine Schneebälle an meinen zotteligen Beinen wie Gráinne 2008 (Siehe Kapitel 29 auf Gráinnes Homepageseiten), aber Mami meinte, ich sollte trotzdem lernen mit Stiefeln zu laufen, für den Fall, dass wir "echten" Schnee kriegen sollten. Mein erster Eindruck von den Socken und Stiefeln war nicht gerade positiv, aber ich merkte bald, dass ich damit sogar nach oben laufen konnte und dass sie mich bei meinen Rennen durch die Felder auch nicht behinderten.

Tatsächlich, als wir das zweite Mal Schnee kriegten, war es die klebrige Sorte, und Mami zog mir für den Spaziergang mit dem Hundeclub die Socken und Stiefel an. Ich konnte trotzdem mit Jo-Jo und Freya spielen.

Heute hat sie die Sachen weggelassen. Fehler!

 

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