Kapitel 10
(August bis Oktober 2015):

Noch mehr Laufsteg


Zwei Wochen nach meinem ersten Erfolg fuhr ich mit einem ganzen Gefolge zur nächsten Show nach Hamburg: Mami und Tante Sarabeth und dieses Mal auch Daddy und Tante Uschi. Ex-Daddy Joachim und Ex-Mami Evelyn kamen extra von ihrem Campingurlaub mit ihren 3 Hunden, darunter meine Wheatenmutter Holly, die mich aber nicht mehr so gern mag.

Dieses Mal führte mich Ex-Daddy Joachim in den Ring. Ich wurde mit "vorzüglich" und dem ersten Platz beurteilt und erhielt dazu Anwartschaften für beide möglichen Championtitel, was bedeutet, dass ich zu letzterem nun den halben Weg zurückgelegt habe. Den Titel "Beste(r) von allen Terrierrassen" bekam ich allerdings dieses Mal nicht.

 

Ich musste an dem Tag viel Zeit auf dem Trimmtisch verbringen, damit meine Beine trocken blieben und damit ich auch hübsch aussah. Jetzt habe ich erst einmal Pause vom Laufsteg und kann mich bis Oktober wieder ordentlich dreckig machen. Um das zu feiern habe ich am nächsten Tag erst einmal ordentlich im Wald herum getobt.

Inzwischen hat Daddy Räder unter meinen Trimmtisch gebastelt, damit Mami mein ganzes Zeugs für die Aus-stellung darauf stapeln kann. Im Oktober ging es dann in Hannover weiter: Show des Klub für Terrier.

Mami zitterte wie Espenlaub, denn dieses Mal war sie zunächst auf sich allein gestellt. Dann kamen meine Züchter. Ich hatte irgendwie schlechte Laune.

Ex-Dad Achim schnibbelte noch etwas an meinem Fell herum und ging zur Beruhigung mit mir in der Halle spazieren. Als die Zeit für den Ring gekommen war, ging es mir schon etwas besser und ich war auch freundlicher. Ich bekam "V1" und damit meine dritte Anwartschaft für den Jugendchampiontitel. Das bedeutete außerdem, dass ich in  der internationalen Show am Tag darauf, dem Sonntag, die vierte Auszeichnung kriegen konnte, aber dann hörten wir, dass die tschechische Richterin die flauschigen Felle nicht mag, wie ich eins habe, sondern nur die lockigen irischen. Wir vermuteten deshalb, dass wir nur geringe Chancen hatten, obwohl es keine weiteren Meldungen in meiner Klasse gab. Sie würde uns wohl nur "SG" (sehr gut) geben, was für die vierte Anwartschaft nicht genügen würde. Mami entschloss sich dazu, dass wir trotzdem teilnehmen, denn wir konnten wenigstens die Erfahrung gut gebrauchen. Sie hatte schon das Startgeld bezahlt und außerdem wollte meine Patentante Uschi auch mitkommen.

Hannover, Sonntag: Mami war inzwischen ruhiger, was gut war, denn sie musste mich selbst in den Ring führen. Tante Uschi passte zwischendurch auf mich auf und zog den Trimmtisch mit dem ganzen Zeug. Mami konnte sich auf ihre Nerven konzentrieren.

Wir wanderten wieder durch die Halle und ich sagte "Hallo" zu jedem Hund und zu einigen Leuten. Eine der Frauen war eine fabelhafte Spielgefährtin und ich freute mich den ganzen Tag jedes Mal, wenn ich sie sah.

Schließlich waren wir an der Reihe uns vorzustellen und zu zeigen, was ich zu bieten hatte. Weil wir aber nun die einzigen im Ring waren, sagte Mami zu der Richterin: "Ich bin Anfängerin, Róisín ist Anfängerin und wir sind aufgeregt und ein bisschen ängstlich." - Hm, Mami, ich nicht! Die Richterin lächelte nur, dann rubbelte sie über meinen Rücken und wir ahnten, was nun kommen würde. - Mitnichten! Sie sagte vielmehr, dass mein Fell zwar falsch geschnitten sei, aber dass es ein "wunderbares Fell" sei! Wer hätte das gedacht? - Wir liefen unsere Runden und die Richterin begutachtete mich dabei, zählte danach sogar die Zähne. Dann schüttelte sie Mami die Hand und gab uns die Siegerschleife. Ich gewann danach zwar nicht mehr gegen den besten Wheaten-Jugendrüden, aber wir hatten trotzdem unsere letzte Qualifikation für den Jugendchampiontitel: 4 Shows in weniger als 3 Monaten.

Tante Uschi sandte Papi sofort ein Bild mit meiner Siegerschleife und er schickte es sofort weiter auf die Facebookseite mit einem stolzen Kommentar. Er war an dem Tag auf dem Bremer Freimarkt,  brachte mir ein Lebkuchenherz mit der Aufschrift "Mein Superstar" mit und hing es über meiner Kiste auf, bevor ich noch wieder zuhause war. Am nächsten Tag rief Daddy beim VdH (Verein für das Hundewesen) und beim KfT (Klub für Terrier) an und sandte meine 4 Siegerurkunden ein. Er wird die Jugendchampionsurkunden rahmen und ich bekomme sogar einen Championpokal.

Jetzt ist es aber erst einmal genug mit den Ausstellungen. Die Tierärzte haben mir grünes Licht zum Springen gegeben. Deshalb geht es mit Agility und Rally Obedience weiter.

Zurück zur ersten Seite    Weiter zum nächsten Kapitel